Es wurde spannend, nach einem wilden Ritt kamen wir tatsächlich an die Grenze…
Zu unserer Überraschung sah der Express Bus doch tatsächlich aus wie ein VIP Bus. Vielleicht lag es an dem Schriftzug VIP oder daran, dass es der einzige Bus an der Busstation war, aber uns wurde klar das wir wohl jeden Bus hätten buchen können, es wäre immer dieser gewesen.
Nun wollten wir aber nicht kleinlich sein, immerhin sind wir im Urlaub. Ein kurzer Check über das wichtigste beruhigte uns, es gab ein Klo und unsere Sitzplätze waren auch nicht gerade das schlimmste. Sitzplätze?! Ja, wir haben nämlich gelernt das es keinen Schlafbus (sleeping bus) zur thailändischen Grenze gibt, sondern nur einen normalen Bus mit Sitzen (seating bus). Hier wird auch der Unterschied klar zwischen Schlafbus und Nachtbus. Bei dem einen kann man (halb-)liegend schlafen, bei dem anderen (halb-)sitzend. Etwas was wir zunehmend kennen lernen durften, aber ich schweife ab. Wir hatten etwas zu essen, etwas zu trinken, unsere Thai-Airways Decken und sogar lange Sachen gegen die voll aufgedrehte Klimaanlage parat, es konnte also los gehen.
Nach nur ca. 40 Minuten Fahrt meldete sich leider Mischas Bauch und wollte den Weg zur Toilette finden. War ja kein Problem, der Weg war bekannt. Zum Erstaunen traf er auf dem Weg dort hin allerdings auf einen vollen Laderaum, gefüllt mit Passagieren, da wurden wohl wieder einmal keine Plätze reserviert, sondern nur Tickets verkauft. Vor der Toilette war auch einer unserer Tuk-Tuk Mitreisenden, ein netter Süd-Koreaner, anzutreffen. Er erklärte Mischa dann auch in gewohnt gebrochenem Englisch das hier zwar ein Klo wäre, aber das erstens nicht ginge und zweitens der Platz auch als Stauraum verwendet wurde. Argh… Also nichts wie hin zum Bus-Begleitpersonal und diesem erklären das schleunigst ein Klo angefahren werden muss. Nun kann man sich die Straßen und das Verkehrsnetz in Laos in etwa so vorstellen wie in Bayern die Bergstraßen, bzw. Dorfverbindungsstraßen, also klein und teilweise recht dünn besiedelt. Das Begleitpersonal verdeutlichte Mischa das wir in 5 Minuten halten. Prompt hielten wir auch nach 5 Minuten, allerdings mitten im Nirgendwo. Die inneren Umstände ließen keine lange Diskussion zu und so konnte die Outdoor-Erfahrung aus Schweden zeigen was sie wert war…
Der spätere Verlauf der Reise war geprägt von Stops im Nirgendwo, Stops an Tankstellen wo allerdings nicht getankt, sondern nur die Bremsen mit einem Wasserschlauch gekühlt wurden und vielen, vielen, VIELEN Kurven, die das Schlafen fast unmöglich machten.
Am Ende der Fahrt kamen wir dennoch wohlbehalten an der thailändischen Grenze an und ab da begann der Nervenkitzel. Unsere Fahrscheine, gekauft in Luang Pra Bang, waren inzwischen an die verschiedenen Zwischenhändler gegangen, wir hatten nur noch einen windig aussehenden Schein für die Tuk-Tuk Fahrt vom Busbahnhof zum Fluss und diesen Zettel hatte unser Tuk-Tuk Fahrer gerade eingesackt… Nervös schauten wir uns um und waren uns unsicher wie es nun weiter geht… Unser Fahrer sah allerdings gut gelaunt aus, er wusste anscheinend etwas mit dem Zettel anzufangen. Nun gut, wir fuhren also irgendwo hin… Am Ende sogar richtig… und ja, so war es: wir fuhren zur laotischen Grenze. Dort angekommen führte uns der Fahrer schnurstracks zu einem kleinen Stand, windsicher wie das 1. Haus der 3 Schweinchen aus dem gleichnamigen Märchen. Die Dame am Schalter bezahlte den Fahrer und klebte uns jeweils ein kleines, neon-grün leuchtendes Schild auf die Brust mit der Aufschrift „Mini Bus“, unserem Ziel. Anschließend schickte sie uns zum Flussufer des Mekongs, dort war auf der einen Seite noch Lao und auf der anderen Seite Thailand. Schnell am hektischen Abfertigungsschalter auf Lao Seite ausgecheckt, in eines der vielen wartenden Boote gesprungen und erst inmitten des Niemandslandes realisiert, dass wir gerade Laos verlassen hatten… Das ging irgendwie schnell, hektisch und unglaublich reibungslos. Mal sehen wie es mit unserem vorab beantragten Visum für Thailand funktioniert… Patrick und Anita hatten damit einige Probleme an der Grenze, wir waren also bereits auf alles eingestellt. Dort angekommen das gewohnte Prozedere: Zettel ausfüllen, waren wir schon einmal da – JA – etc. … Am Schalter ging es zu wie in einer Bank am 1. eines Monats, wenn die Rentner ihr Geld bekommen haben und es in den heimischen Sicherheits-Strumpf bringen wollen. Einheimische drängelten sich mit Touries um den Schalter und wollten nach Thailand. Unser Visum war anscheinend gültig, auch Timo wurde ohne Probleme hinein gelassen und schwups standen wir da… in Thailand. Unkompliziert, ohne Schmiergeld, einfach so. Doch was nun!?
Hier kam unser neon-grüner Klebezettel wieder zum Einsatz. Ein thailändischer Tuk-Tuk Fahrer sammelte uns auf und fuhr uns in ein Resort. Von dort aus sollte der nächste Minibus dafür sorgen, dass wir nach Chiang Mai kommen. Eine gute Menschenhandelskette, das muss man eingestehen. Während unserer Wartezeit tauschten wir Geld und genossen einen ersten Eindruck von Thailand. Im Grunde nicht anders als Laos, nur etwas sauberer und OHHHH MEEEIIINNN GOOOTTT, sie fahren auf der „falschen“ Straßenseite. Das in Thailand Linksverkehr herrscht hatten wir völlig verdrängt. Die alte Regel der Blicke um eine Straße zu überqueren war total überholt, wir mussten jedes Mal um unser Leben fürchten. Gut das wir erst einmal nur gefahren wurden.
Der Minibus wurde voll, wir waren ca. 14 Leute, so durften Steffi und Mischa als Beifahrer und 3. Person auf der Frontbank Platz nehmen. Aus Gewohnheit wollte Mischa erst rechts einsteigen, nur um dann auf der linken Seite das Steuer zu vermissen. Irgendwie schon komisch. Zumindest die Zeit während der Fahrt brachte Mischa die Möglichkeit sowohl etwas von der Gegend zu sehen, als auch etwas Gewohnheit mit dem Linksverkehr zu kriegen.

In Chiang Mai angekommen fanden wir wie gewohnt alsbald ein Hotel, wieder ein 3-Mann Zimmer, das war einfach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und sogar einen Pool.
Zu Mischas und Timos Bedauern und Steffis Freude hatten wir erfahren, das es auch hier einen Nachtmarkt gab und dieser sogar recht groß ist. So entschieden wir uns am ersten Abend einen ersten Sondierungsspaziergang zu machen, nur um festzustellen das die Aussage richtig war. Gleich zu Beginn trafen wir einige Mitfahrer aus dem Minibus die uns sogleich erklärten: Hier nichts kaufen, der Markt ist gut, aber am Sonntagsmarkt ist alles um die Hälfte billiger. Wir hatten Freitag, also sollte das Warten wohl kein Problem sein. 🙂 Dennoch ließen wir es uns nicht nehmen und erkundeten den Nachtmarkt bis in seine hintersten Ecken, denn dort war leider erst der Essensbereich versteckt.
Eine unheimliche Anzahl an Ständen mit T-Shirts, Handwerkskunst und allerlei Fälschungen und guten Kopien war hier zu finden. Die Stände zogen sich über gefühlte 2km, allerdings kann das auch an den engen Wegen gelegen haben. Auf dem Weg zum Essensbereich warteten auch ein kleines Grüppchen „Lady-Boys“ auf die Gäste und luden sie zu einer Aufführung am Abend ein. Hierzu ließen wir uns aber nicht hinreißen, ich denke das Wissen das es Kerle sind hatte zumindest Timo und Mischa abgehalten einen näheren Blick werfen zu wollen. 😉

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Total erledigt kamen wir wieder ins Hotel und machten unsere Pläne für die nächsten Tage: Es sollte ein Stadtspaziergang und eine besondere Wat-Besichtigung auf uns warten.

Tag 1 – Der obligatorische Stadtspaziergang

Am nächsten Tag starteten wir frisch und ausgeruht in den geplanten Stadtspaziergang. Wieder einmal half uns der Lonely Planet dabei die wichtigsten Sachen zu finden und anzusehen.
So standen verschiedene Wats, die Stadtmauer und generell Chiang Mai auf dem Plan. Nach wenigen Metern festigte sich der schon am Vorabend entstandene Eindruck: Chiang Mai ist ganz schön westlich. So erwartete uns keine 100m entfernt ein Starbucks und auch das sehr alte Tor zur Innenstadt war wohl das einzige Überbleibsel aus der Vergangenheit. Zumindest ging es nach der Stadtmauer genauso westlich weiter, wie vor der Stadtmauer. Keine alten Gebäude, kein Sprung in eine andere Epoche wie man es ggf. aus Nürnberg oder Hoi An kennt.
Dennoch fanden wir alsbald unser erstes Ziel, ein Wat. Timo und Mischa fanden schnell heraus das die Unterschiede zu den Wats in Laos nun nicht mehr so groß sind, eher die fehlenden Stupas und dafür erbauten Chedis waren hier auffällige Unterschiede und dank der Verwendung von viel Gold (oder Goldfarbe) auch sehr beeindruckend. Ein freundlicher Mönch empfing uns auf dem Gelände und fing an sich mit uns zu unterhalten, eine sehr interessante Erfahrung für uns und für den Mönch ein gutes Training für sein Englisch.
Während unserer Wat-Erkundung fanden wir auch endlich heraus wofür die Tages-Buddhas eigentlich stehen: Je nachdem an welchem Wochentag man geboren wurde, hat man einen anderen Buddha. Interessanterweise wurden Mischa, Steffi und Timo in dieser Reihenfolge an aufeinander folgenden Wochentagen geboren, hier ein Bild unserer Buddhas.

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Einige Wats später erhielten wir die nächste „Erleuchtung“, wir erfuhren endlich warum einige goldene Statuen eher „fransiges“ Gold hatten, als eine „tolle Verarbeitung“. Hierbei handelt es sich wieder um eine Art der Spende. Jeder Gläubige kann sich etwas Goldpapier kaufen und dieses an die entsprechende Figur kleben um somit auch gleichzeitig die Instandhaltung zu gewährleisten. Anscheinend ist aber nicht jeder zum Klebeprofi berufen, wie man an diesem Bild sehen kann. 😉

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Auch die nächsten Stationen bestanden aus Wats, bei denen Timo und Mischa zusehens die Motivation verloren. Zum einen war es relativ weit um von einem zum nächsten zu kommen und zum anderen war der Unterschied in Summe nicht mehr so groß, wodurch das Interesse unausweichlich gegen 0 sank. Auf dem Weg zum letzten großen Wat, dem Wat Phra Singh, hörten wir auf einmal ein Marschkapelle und wurden neugierig. Von hinten näherte sich ein Autokorso, angeführt von 2 Polizei-Fahrzeugen, gefolgt von der Blaskapelle, einem Schriftstück, hoch aufgebahrt und umgeben von mehrere in weiß uniformierten Männern, sowie etlichen Mönchen. Zielstrebig bewegte sich dieser Korso ebenfalls zum Wat Phra Singh. Neugierig beeilte sich Mischa und wollte wissen was da los ist. Dort angekommen war der Vorplatz zum brechen voll und das ominöse Schriftstück bereits abgeladen. Doch zu Mischas Freude standen die Uniformierten mit diesem Schriftstück noch vor dem Eingang zum Wat und warteten auf ein Zeichen.

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Als wäre es das normalste der Welt stürmte auch Mischa die Treppe hoch, er wollte in Foto von vorn haben. Das Steffi und Timo mit dem Worten „nur für Presse“ aufgehalten wurden, bekam er gar nicht mehr mit. Wie selbstverständlich schoss Mischa Fotos und folgte auch der versammelten Presse (inkl. TV-Kamera) in den Wat. Dieser Wat war gefüllt mit einer unglaublichen Anzahl Menschen. Zur linken saßen dutzende Mönche, in der Mitte anscheinend „normale“ oder bessere Bestandteile der Gesellschaft und auf der rechten Seite saßen eine Mischung aus Militär und Publikum.Weiter vorne saß ein älterer Mönch allein, rechts von ihm saßen mehrere (wahrscheinlich) hochgestellte Mönche, sowie auf der linken Seite eine ganze Reihe von ebenfalls wichtigen Mönchen. Nacheinander fingen die höheren Persönlichkeiten an eine Rede zu schwingen und jeweils wurde genickt, gelächelt oder gebetet. Irgendeine Zeremonie ging hier gerade von statten und meiner einer als Pressemann durfte live dabei sein. Interessant war vor allem die Ansammlung an Mönchen in diesem extrem bekannten Wat. Als auf eine Rede eine weitere Rede folgte und das wohl kein Ende mehr nehmen sollte, entschlossen wir uns das Gebäude zu verlassen, wir hatte das wichtigste gesehen. 😉
Vor den Türen erstreckte sich ein relativ großes Gelände, welches wir besuchten und dabei auch an Wats vorbei kamen die für sehr hoch gelobte Buddhistische Persönlichkeiten erbaut wurden. Unter anderem ein Mönch der erst 1999 verstorben war, aber so etwas wie der „King of Monks“ war. Dieser Mönch hat wohl den Buddhismus sehr populär gemacht und viel für die jüngste Verbreitung getan. Im späteren Verlauf unserer Reise ist uns sein Antlitz immer wieder auf Bildern, kleinen Figuren und sogar als Anhänger aufgefallen, wenigstens wussten wir nun um wen es sich handelte.

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Den Nachmittag verbrachten wir mit der Erkundung der Stadt an sich und fanden neben allen möglichen westlichen Restaurants auch einen „all you can eat“-Japaner. Dieser sollte das Ziel für den nächsten Abend sein, für uns war es wieder einmal Zeit für den Nachtmarkt und dem allabendlichen Bummeln zwischen den Ständen.

Tag 2 – Moped fahren macht Spaß

Am nächsten Tag mieteten wir uns um die Ecke ein Moped mit dem wir in die Berge wollten. Zum ersten Mal während unserer Reise gab es so etwas wie ein Übergabeprotokoll, inklusive einer Skizze auf der vorhandene Schäden eingezeichnet werden. Fühlte sich irgendwie komisch an, zumal als Sicherheit der Reisepass hinterlegt werden muss…
Nun gut, wird ja nichts passieren, wir sind ja erfahren. So stiegen wir wieder auf insgesamt 2 Mopeds und fuhren in Richtung der Berge.

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Ungewohnt war der Linksverkehr schon, aber bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet. Nach einer halben Stunde Fahrt, quer durch die Stadt, kamen wir tatsächlich zu den Bergen und fuhren eine sehr kurvige und ständig bergauf führende Straße unserem Ziel entgegen, dem Su Thep. Schon der Weg dahin zeigte uns das ein Sonntag nicht zwingend die beste Wahl für so einen Ausflug ist, denn wir hatten unzählige Thais auf den Straßen die ebenfalls zu diesem beliebten Ausflugsziel wollten.

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Dennoch quälten wir unsere 125er den Berg hoch und kamen an einen überfüllten Parkplatz an. Kurz vor dem Umkehren ließ sich Mischa überreden doch den Berg zu besteigen. Irgendwie hatte er sich den Ausflug in die Natur anders vorgestellt. Etliche Stufen später standen wir dann vor dem Wat Su Thep, das vor allem mit seinem immens-großen Chedi einen Wallfahrtsort für Buddhisten aus der ganzen Region darstellte. Das beliebte Fotomotiv wird hierbei von den Buddhisten in einer endlosen Schlange und betend umrundet. Wer fertig ist mit dem Beten stellt sich auf und versucht Fotos zu schießen, was aber eher einem Foto in einer Massenveranstaltung gleicht. Generell war die Anzahl Menschen zu viel für Mischa und sorgte eher für Beklemmungen, als ein „ruhiges Wat“-Gefühl…

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Einige Fotoversuche später und nach vollständiger Erkundung des Wats machten wir uns wieder an den Abstieg. Unten angekommen beschlossen wir uns noch ein Dorf der Einheimischen anzusehen was nach Beschreibung im Lonely Planet nicht so touristisch erschlossen sein sollte. Hierzu mussten wir den Berg weiter hoch und anschließend einer kleinen Straße folgen. Diese Straße war nicht breiter als 1 1/2 Autos, was bei einer Begegnung von 2 Autos lustig mit anzusehen war. Das hat Mischa irgendwie an Italien erinnert, auch hier musste mit der Hupe angezeigt werden „Achtung, ich komme“. 🙂 Leider war der Ausblick nicht so wie in Italien, der Weg führte mehr durch Wälder. Dafür sanken aber auch die Temperaturen und es wurde in der kurzen Hose und der ansteigenden Höhe auf einmal richtig gehend kalt *bibber*. So mussten sich also unser Freunde und Verwandten in der Heimat fühlen, da waren wir noch nicht bereit für! Der Beschreibung folgend kamen wir alsbald an einen Campingplatz, versteckt im Wald und mit einer tollen Aussicht. Von hier aus sollte es nicht mehr weit sein, aber nach einer Sichtprüfung doch weiter als die angegebenen 500m. So beschlossen wir den Rest des Weges auch zu fahren, obwohl die Straßen nicht mehr so toll sein sollten. So sah es auch ein Deutscher, den wir während unserer Beratung getroffen hatten. Er fuhr bereits vor uns los und wir folgten einige Minuten später. Unglücklicherweise kam es wie im Lonely Planet beschrieben, die Straßen wurden schlechter. Nicht nur tiefe Schlaglöcher traten auf einmal auf, sondern auch Rollsplitt und andere Fiesigkeiten zwangen uns langsam zu fahren. Als wir schließlich an einer Abfahrt diese Kombination in ungeahnten Ausmaß vorfanden, trafen wir auch den Deutschen wieder und hielten sofort an. Anders als wir hatte er diese Passage nicht so gut gemeistert und hatte sich wohl hingelegt. Er blutete an den Händen und am Unterarm und Schmutz zeigte deutliche Bremsspuren auf seinem Bauch an. Zum Glück war ihm nichts weiter passiert, er hatte wohl keine Brüche oder schlimmeres und so konnte er nach einer Kurzversorgung von Steffi und unseren unzähligen Erfrischungstüchern  zumindest erst einmal zurück zum Camping Platz fahren. Während der Versorgung hielten auch 2 Franzosen, die aus dem Dorf kamen und verdeutlichten, es wird nicht besser, eher schlimmer. Während die Einheimischen weiterhin die Straße runter bretterten und wir mehr als einmal fürchteten ein weiteres Opfer hier liegen zu haben, entschlossen wir uns umzukehren. Das war es laut Beschreibung nicht wert und wir wollte das Glück nicht herausfordern.

Die Rückfahrt war vor allem durch Kälte geprägt, so war es angenehm endlich wieder in die 30 Grad Region zu kommen und selbst mit Fahrtwind nicht zu frieren. 😉 Während der Fahrt merkte Mischa bereits so etwas wie ein „schwammiges Gefühl“ am Hinterrad. Nun hatten wir dank dem Platten von Timo bereits etwas Erfahrung und uns schwante Übles… Auch das am Morgen noch funktionierende Licht und der Tacho waren an dem Moped von Steffi und Mischa bereits nicht mehr aktiv. Was war das für eine Klappermühle?! Auf unserem Weg zum Japaner wurde die Luft auf dem Hinterrad immer weniger und sorgte alsbald dafür das Mischa noch einmal Luft nachfüllen fuhr, damit es zu keinen größeren Problemen kommt. Da die Luft nur langsam weniger wurde, ersparte sich Mischa den Schlauchwechsel und hoffte, dass es bis zur geplanten Abgabe am Abend aushalten würde.
Das es sich nicht nur um ein „all-you-can-eat“ Sushi handelte merkten wir direkt nach dem Eintreffen beim Japaner. Es wurde uns erklärt das auf dem Laufband kein Sushi, sondern Suppenzutaten entlang liefen und das „all-you-can-eat“ aus Suppe und Sushi besteht. Eine sehr interessante Kombination. Der Preis war günstig und wir schlugen zu. 😀 Sehr interessante Variationen wurden zubereitet und auch das separat stehende Sushi war ein Gedicht! Leider hatten wir in dem Preis nur 1 1/2h Zeit und wollten dennoch alles Kulinarische erkunden. Mit Stolz kann ich behaupten: es ist uns gelungen. 🙂
Im Anschluss stellten wir leider fest das unser Mopedverleih bereits seit 30 Minuten zu hatte und somit mussten wir die Mopeds noch vor unserem Hotel geparkt lassen und erst am nächsten Morgen abgeben – hoffentlich hält der Reifen so lange…

Trotz des bereits sehr gefüllten Tages war ein Highlight noch auf dem Tagesprogramm, der Sonntags-Nachtmarkt. Wir waren bereits Nachtmarkt-erprobt, aber das hier überstieg unsere Vorstellung. Auf eine Länge von 1,5 km erstreckte sich auf der kompletten Straßenbreite ein Nachtmarkt. Wir erstürmten die erste Bude gegen 20 Uhr und sind bis zum Ende des Spektakels um 24 Uhr entlang gelaufen ohne sagen zu können, wir haben alles gesehen, wow, was für eine Größe. Leider war von den angepriesenen 50% Ersparnis nichts zu merken, es waren annähernd die gleichen Preise, nur leider waren die gewünschten Objekte nicht so einfach zu finden.
Dennoch fanden wir ein paar schöne Geschenke, die wir unseren Lieben daheim mitbringen wollten. Erst an diesem Abend schaffte es Chiang Mai sich in Mischas Herz zu schummeln, erst durch die Ausflüge in die Kunstwelt wurde aus der westlichen Stadt mit viel Trouble etwas schönes für ihn.
Kaputt und am Ende entschieden wir uns dafür den nächsten Tag ruhiger an zu gehen, gerade für Mischa war dies eine willkommene Abwechslung.

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Tag 3 – Der Lao-Tag

Wie am Vorabend beschlossen, bestand dieser Tag vor allem aus einem: Erholung. Ach ja und einer Pflichtübung, der Abgabe des Mopeds. Wie zu erwarten war der Reifen am Hinterrad alles andere als gut gefüllt und so musste Mischa als erstes Luft aufpusten lassen. Nicht weit entfernt war ein Parkplatz für Tagestour-Jeeps und so schob Mischa das Moped hinüber um nach Luft zu fragen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, es schien wohl ein bekanntes Problem zu sein, füllten die Jungs dort schnell noch Luft auf und der Abgabe stand nichts mehr im Wege. Zum Glück ging hier alles glatt und die Erleichterung war deutlich spürbar, Licht und Tacho gingen schließlich immer noch nicht.
Der Rest des Tages bestand nur aus Faulenzen am Pool und der Frage: was machen wir als nächstes. Diesmal hielt sich Steffi weitestgehend heraus, die Jungs sollten entscheiden. Während für Mischa der Wunsch nach unberührter Natur und dem Ausflug nach Chiang Rai bereits recht schnell gereift war, sollte vor allem Timo klar machen wonach ihm in seinem Urlaub der Sinn steht. Dieser Stolperstein sorgte dafür das wir erst recht spät eine entsprechende Planung hatten, die uns die nächsten Tage zu erst nach Chiang Rai und anschließend nach Sukhothai führen sollte.
Den Abend beendeten wir nach vertrauter Manier, wir gingen auf den Nachtmarkt. Immerhin fehlten uns noch ein paar Kleinigkeiten die wir am Vorabend nicht gefunden hatten. Nun ging alles recht schnell, wir wussten wo wir was fanden und welche Preise gut sind. Nun gut, das mit dem recht schnell war wohl etwas übertrieben. Ausflüge in die Kunst- und Handwerksecke etwas abseits des Marktes, sowie das Essen zögerten den Abend doch etwas hinaus. Während Timo und Mischa ein Eis aßen, das auf einer Kühlplatte vor ihren Augen mit den vorher von ihnen ausgesuchten Zutaten bedeckt und zusammen gerührt wurde, fand Steffi fast alles wonach sie suchte. Ein erfolgreicher Abend! 🙂
So kamen wir auch diesmal erst nach Schließung des Marktes und ca. 5h Shopping wieder im Hotel an, von dem aus es am nächsten Morgen mit dem Bus nach Chiang Rai ging.

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