Was klingt wie aus einem Werbeprospekt (ok, es ist aus einem Werbeprospekt) scheint hier doch tatsächlich zu stimmen oder doch nicht? Wir haben uns auf die Suche gemacht und uns eine Woche intensivster Recherchen gewidmet. Hier sind unsere Ergebnisse.

Nach Ankunft mit der Fähre ging es in die Massen an freundlichen Menschen die wieder nur das Beste wollten, unser Geld. Wir brauchten aber leider einen Bus um von der Fähre zu unserem Ziel, „Long Beach“ zu kommen. Leider fanden wir keine Motoradvermietung und sind somit notgedrungen doch in einen Touri-Bus eingestiegen. Dieser hat uns zwar nach Long Beach gebracht, aber selbstverständlich nur zu einem Hotel das der Busfahrer besonders mag. 😉
Wir haben uns an dieser Stelle bedankt, bezahlt und sind auf eigene Suche gegangen. Schnell stellte sich heraus das wir eine bestimmte Art von Hotel vor Augen hatten: Ruhig, nicht so viele Hütten dicht an dicht, direkter Zugang zum Meer ohne wie an deutschen Badeseen auf die Handtücher anderer Touris zu treten. Ein bisschen mussten wir warten, bis wir das richtige gefunden hatten. In der Zwischenzeit hatten wir uns ein Motorrad gemietet und haben mit dieser neu gewonnen Flexibilität schnell weitere Bereiche absuchen können. Während wir so suchten ist uns das Schild „Tropicana“ ins Auge gesprungen. Dieses Hotel sagte uns bereits etwas, hier waren Patrick und Anita letztes Jahr. Nach kurzer Überlegung hatten wir uns dazu durchgerungen es zumindest mal in Augenschein zu nehmen. 15 Minuten später hatten wir eine traumhafte Hütte direkt am Strand, mit Palmenblättern als Dach und mit einem unheimlichen URLAUBSFEELING!!! 🙂
So begingen wir bereits den ersten Tag mit an den Strand packen, die Terrasse genießen und die Seele baumeln zu lassen. Was dem geneigten Leser bereits aufgefallen sein sollte: Wir haben keine Unterteilung in Tagen. Das liegt zum einen daran das es Tage gab an denen wir nur unsere Seele baumeln ließen und daran, dass wir uns nicht mehr an alle tollen Ereignisse mit Tag erinnern. 🙂

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Wir möchten Euch dennoch die Möglichkeit geben ein paar Highlights mit uns zu verfolgen. Wie am ersten Tag hatten wir auch an vielen weiteren Tagen ein Motorrad gemietet und haben uns gegen den Massentourismus und das Einpferchen von harmlosen Touris ausgesprochen. Wir haben die Straßen und die Insel mit den schnittigen Flitzern, die sanft durch tiefe Schlaglöcher und sandige Böden gleiten, erkundet und konnten somit viel sehen, was uns sonst verborgen geblieben wäre. Wir besuchten eine Pfefferfarm, eine Perlen-Farm, das berüchtigte Coconut Gefängnis und damit auch den Süden der Insel.
Während es bei der Pfeffer- und Perlen-Farm keinen spezifischen Grund gibt das ganze  näher auszuführen, gibt es diesen beim Coconut Gefängnis sehr wohl. Hier wurden während verschiedener Kriege erst von den Franzosen, dann von den Süd-Vietnamesen und Amerikanern Gefangene gehalten. Leider nicht nur gehalten, sondern auch gequält, gefoltert und getötet. Wer unseren Eintrag über HCMC schon gelesen hat, sollte wissen wovon wir ungefähr sprechen. An dieser Stelle haben sich die Sieger des letzten Vietnam-Kriegs dazu entschlossen ein (Propaganda-)Mahnmal zu errichten/weiter bestehen zu lassen. Auf grausamste Art und Weise haben hier während des letzten Vietnam-Kriegs die Wärter (aus Propaganda-Zwecken „Marionetten der Amerikaner“ genannt) die Gefangenen Nordvietnamesen in „Tiger-Käfigen“ gehalten, gefoltert und unmenschliche Verstümmelungen vorgenommen. Grausam ist kein Ausdruck, sondern eine sanfte Umschreibung. So ein Mahnmal zeigt mit erschreckender Offenheit zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind.
Die wahre Schuld der Amerikaner muss hier aber hinterfragt werden. Zumindest die Gräueltaten an sich wurden eher von den süd-vietnamesischen Wärtern vorgenommen, wahrscheinlich haben ihnen aber die Amerikaner erklärt wie bestimmte Folter-Methoden gehen und haben dies wohl auch während der amerikanischen Führung des Gefängnisses geduldet. Dennoch kann stark bezweifelt werden, dass die eingesetzten 30 Amis bei 4000 Gefangenen dieses Maß an Gräuel vornehmen konnten.

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Während unseres Besuches dort war es, wie die ganze Zeit über, um die gemütlichen 28 – 30 Grad warm und die Sonne schien uns auf die Leiber.
So nah am Meer hatte sich Mischa gedacht, er braucht dringend eine Abkühlung und zwar mehr als nur an der Oberfläche rum zu planschen. Somit hab ich mich kurz-entschlossen einfach zum Open Water Diver Kurs angemeldet und diesen in 4 Tagen durchgezogen. Hierzu zählen zum einen Theorie (die bei 30 Grad echt nur schwer in den Kopf will), 1 Vormittag Übungen in einem Hotel Pool und 4 Tauchgänge im Meer, sowie eine abschließende schriftliche Prüfung. Während der Tauchgänge im Meer werden die Übungen aus dem Pool noch einmal durchgeführt und vom Tauchlehrer beurteilt. Dies gilt wohl als praktische Prüfung. Wenn man von dem Tag Theorie absieht, kann ich abschließend nur sagen: Es war eine gute Idee!!! Der Trainer war ein Spanier, geschätzte Anfang 40, über 700 Tauchgängen und einer sehr guten Mischung zwischen seriösem Unterricht, Späßen vor, beim und nach dem Tauchen, sowie einer lockeren spanischen Art, die mir sehr gut gefallen hatte. Neben meiner Ausbildung hat „Toni Garcias“ auch noch einen weiteren Schüler gehabt: Mikel. Dieser machte seinen Dive Master und hat somit viele Übungen geführt und immer zusätzlich gesichert. Dieses Team hat nicht nur mir, sondern auch Steffi am Beckenrand und/oder auf dem Schiff die Ruhe gegeben, die man als Anfänger braucht, um gut in das Thema „rein zu springen“.
Nach 4 Tagen Ausbildung und den ersten tollen Erlebnissen mit vielen Fischen, See-Schnecken und schönen Plätzen zum Tauchen, hab ich nun meinem Open Water Diver in der Tasche und hoffe bald wieder tauchen gehen zu können. 🙂
Steffi hatte sich leider nicht durchringen können, aber zumindest waren wir auf einer der Ausbildungsfahrten zusammen schnorcheln und ggf. traut sie sich ja das nächste Mal zumindest einen Schnupper-Tauchgang zu machen.;)

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Die restlichen Tage bestanden vor allem aus „Entschleunigung“, Schlemmen und die Tage genießen. Die Nächte waren durchwachsen, von Mücken unter dem Moskito-Netz bis hin zu schräg singenden Vietnamesen am Strand war alles dabei. Dennoch überwiegt die Entspannung und wir haben festgestellt: Ein Urlaub am Strand kann durchaus auch unser Fall sein, solange es noch etwas außerhalb zu entdecken gibt. 😉

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Gestern ging es weiter nach Kambodscha und somit schließen wir unseren ersten Monat reisen ab. Wir freuen uns auf die Entdeckung 2 weiterer wunderbarer Länder.

Über Vietnam, Land und Leute aus meiner Sicht schreib ich noch einmal einen gesonderten Artikel, freut Euch drauf. 😉

PS.: Diesmal haben wir sogar den Pool genutzt. 😉