Yeah – und wieder einmal befanden wir uns im Bus. Dieses Mal auf dem Weg nach Sukhothai, der Stadt, die als die erste Hauptstadt Siams gilt, obwohl sie es zeitlich gesehen eigentlich nicht ist, aber ihr kultureller Einfluss auf die thailändische Gesellschaft war so gewaltig, das man darüber einfach hinweg sieht.
Sukhothai ist in zwei Gebiete unterteilt: in Alt-Sukhothai befindet sich der restaurierte Geschichtspark, der zu einem der wichtigsten Thai-Kulturerben zählt, in Neu-Sukhothai die meisten Unterkünfte und Geschäfte für den täglichen Bedarf.
Nach sechs Stunden unbequemen Sitzens kamen wir in Neu-Sukhothai an und wurden gleich wieder von einem netten Hotel-Schlepper angesprochen, der uns sein Hotel als Absteigemöglichkeit wärmstens empfahl. Für einen wieder mal überteuerten Preis brachte uns ein Songthaew-Fahrer dann zum Ziel, dass wir alsbaldig dann auch schon wieder verließen und uns selbst nach einer besseren Alternative umsahen. Die war zum Glück auch bald gefunden und wir konnten uns über ein schönes Resort mit Pool und einem ruhigen luxuriösen Bungalow für Mischa und Steffi und ein schönes Zimmerchen für Timo freuen. Den Rest des Abends verbrachten wir mit einer kleinen Stadterkundung, die nach 500 Metern schon wieder beendet war (hier herrschte wirklich tote Hose!) und einer dafür seeeehr ausführlichen Pooltestung, der unseren Ansprüchen voll und ganz gerecht wurde.

Tag 1 – Lao – Tag

Steffi und Mischa taten nach der anstrengenden Wanderung in Chiang Rai immer noch die Beine weh, daher entschlossen wir uns für diesen Tag einfach mal nichts zu tun, auszuschlafen und den Pool zu beschlagnahmen. Gesagt getan, den Wecker gerade so gestellt, dass wir es noch zum Frühstück geschafft haben (das war bis 10:30 Uhr zumindest im Preis inklusive) und nach diesem anstrengenden Termindruck erholten wir uns erst einmal am Pool. Der Tag war chillig, die Sonne mit gewohnten 31 Grad dabei und so ließ es sich am Pool aushalten.

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Am Nachmittag, des Müßiggangs langsam etwas überdrüssig, entschlossen wir uns für etwas seit langem geplanten: eine Massage. Schnell wurden vom Hotel ausreichend Masseusen heran gerufen und so konnten wir 3 uns durchkneten lassen. Während Steffi und Timo eine Thai Massage über sich ergingen ließen, hatte Mischa eine Öl Massage für sich ausgesucht. Eine Stunde und viele durchgeknetete Muskeln später waren wir alle irgendwie… erholt?! Die Muskeln fühlten sich entspannt an und wir konnten den restlichen erholsamen Abend genießen. Leider (für Steffi) bzw. zum Glück (für Timo und Mischa) war der Nachtmarkt erst am Folgetag, somit konnten wir den Abend wirklich entspannt nach dem Abendessen und einer Runde im Pool abschließen.

Tag 2 – Alt-Sukhothai

Am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg zur Erkundung der alten Stadt Sukhothai. Wir sprangen nach dem Frühstück auf einen „Bus“ (ein Songthaew), der uns für 1/10 des Taxi Preises zum 14km entfernten Geschichtspark brachte. Im Lonely Planet wird empfohlen ein Rad vor Ort zu mieten, was sich durchaus als sinnvoll erweist. Zum einen sind hier zwar viele Ruinen und alte Tempel auf einem Haufen zu sehen, aber es erstrecken sich auch noch einige sehenswerte Tempel in das Umland. Generell ist Alt Sukhothai in 4 Zonen eingeteilt, für die man jeweils einzeln Eintritt zahlen darf. Selbstverständlich gibt es pro Zone mind. 1 Highlight, welches man „unbedingt“ gesehen haben sollte.

Nun gut, wir liehen uns also nahe dem Eingang ein paar alte Räder aus und fuhren als erstes zu einem Berg oder Hügel, auf dem ein großer stehender Buddha zu sehen sein sollte. Als erstes fiel uns vor allem auf wie weitläufig das Gebiet doch ist, wir fuhren mit dem Rad ca. 20 Minuten bis wir endlich am Fuße des Hügels im westlichen Abschnitt ankamen. Ein schöner, noch fast intakter Weg aus alten Steinplatten führte uns zu den Resten des Tempels Wat Saphan Hin und schnell wurde Steffi und Mischa klar, dass es hier anders war als in Siem Reap. Hier hatten die Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen, es war deutlich zu sehen das nur noch mit Mühe und Not die letzte Wand, an der der Buddha stand, aufrecht erhalten wurde, ansonsten war fast nichts mehr bzw. nur noch die Grundmauer des alten Wat’s zu sehen. Einzig der Ausblick entschädigte etwas für den, dank dem schwül-warmen Wetter, beschwerlichen Aufstieg. Auch die nächsten Stationen waren eher kleine, schlecht erhaltene Wat’s, Stupas und Chedi’s, alles in allem etwas enttäuschend und das empfanden nicht nur Steffi und Mischa mit ihrem Angkor-Hintergrund so, sondern auch Timo war als alles andere als euphorisch zu bezeichnen, nachdem wir die ersten 5 Stätten besichtigt hatten.

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Unserem Dickkopf verschuldet gaben wir deswegen aber noch lange nicht auf, zumal die Fahrradstrecke an sich sehr schön war. Im Gegenteil, wir versuchten unser Glück bei den anderen Zonen bzw. beschlossen es auf 2 weitere Zonen zu begrenzen.
Die östliche Zone war definitiv als Highlight angepriesen, hierbei handelt es sich nämlich um die Zone mit dem „Big Buddha“ und einer alten Ruine eines größeren Tempels, dem Wat Phra Phai Luang. Zu erst besichtigten wir die Ruinen und wurden direkt positiv überrascht. Hier gab es tatsächlich auch etwas Bauliches zu sehen, wir sahen Statuen, alte Verzierungsarbeiten und das alles an Wänden, die als solche noch erkennbar waren. Ein großer Unterschied zur vorherigen Zone in der wir waren, die Hoffnung wuchs also das der „Big Buddha“ tatsächlich eine Sehenswürdigkeit wäre.
Nach der deutlich gestiegenen Freude über das gesehene fuhren wir mit unseren Rädern weiter zum großen Buddha. Anfänglich noch sehr skeptisch gingen wir nach der Ticketkontrolle zu kleinen Resten eines Tempels, hinter dem sich wohl die wahre Sehenswürdigkeit verbarg, zumindest gemessen anhand der Menschen die sich dort, am kleinen 4 Meter breiten Öffnung einer 20 Meter hohen Mauer versammelten. Kaum durch das Tor getreten wussten wir auch warum alle so fasziniert dort standen: auf einer ca. 10×10 Meter großen Grundfläche saß einer der größten Buddhas die ich während unserer Reise gesehen hatte. Völlig von Mauern eingerahmt war dieser Buddha eher versteckt als offen zur Anbetung gestellt, aber diese Enge vermittelte einem das Gefühl klein und unbedeutend zu sein, sehr beeindrucken.

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Unser nächster Stop galt dem Herzstück der Geschichtsanlage, der Mittleren Zone, hier gab es die größte Ansammlung von gut erhaltenen und restaurierten Tempeln. Leider wurden wir etwas eingebremst, als wir zu DEM repräsentativen Abschnitt wollten, hier wurde gerade eine Feier oder ein Fest vorbereitet und wir konnten uns leider nur von der Ferne den Wat Sa Si anschaun, welches oft als Werbung für Sukhothai nach außen getragen wird, sehr schade. Leicht verärgert machten wir uns auf den Weg zu den nächsten Bauten, zum Glück schafften diese es etwas den Ärger vergessen zu machen. Am Ende waren wir sogar noch in einem großen Tempelkomplex, dem Wat Maha That, der so gut restauriert oder erhalten ist, das sich dieser Anblick auf jeden Fall gelohnt hat. Zum ersten Mal an diesem Tage konnte Mischa vor Begeisterung kaum noch den Finger vom Auslöser nehmen und es wurden sehr viele, schöne Szenerien eingefangen. Große Buddhas, schöne Reliefe, gut erhaltene Tempelbereiche, alles lud zum Bestaunen ein, so hatten wir uns das alles vorgestellt!

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Mit der immer weiter untergehenden Sonne schwand aber leider auch unsere Zeit in Alt-Sukhothai, gegen 17 Uhr fuhr der letzte „Bus“ und anschließend muss man den 10-fachen Preis für die gleiche Strecke bezahlen.

Während unserer Fahrt kam wieder einmal die Frage auf, was machen wir nun als nächstes? Wir waren alle soweit fertig mit Alt-Sukhothai, vom Gefühl gab es keine richtigen Highlights mehr. Also könnten wir auch weiter reisen und diesen Ort hinter uns lassen, doch wohin? Hmm, gute Frage… Es war noch ca. 1 Woche bis Timo wieder in den Flieger musste, also was noch tun? Etwas Erholung wäre super, aber bis zu den Traumstränden im Süden Thailands wäre es für Timo wohl etwas zu stressig. Immerhin darf man nicht vergessen, auch Bangkok wollte von Timo noch erkundet werden. Während wir zurück fuhren diskutierten wir genau dies und entschlossen kurz an der Station Bus-Bahnhof anzuhalten und wegen Möglichkeiten der Weiterreise zu schaun. In straffen 5 Minuten (der Bus Fahrer wartete freundlicherweise auf uns) konnten wir aber leider kein endgültiges Ziel ausmachen, wir brauchten mehr Beratungszeit.
Diese nahmen wir uns auch am Abend und schauten uns einmal nach Möglichkeiten um. Timo war sich sicher, ein paar Tage am Meer wären schon toll, aber bis in den Süden, das wird zu viel. Nun gut, wir hatten nach einer Alternative etwas weiter im Norden gesucht und waren fündig geworden: Hua Hin, eine kleine Stadt, südlich von Bangkok, das klang ganz nach Mischas Geschmack, etwas Erholung, ohne tote Steine und nur mit Meer und Sonne!
Zu unserem Glück fehlte uns aber noch etwas, das Bus Ticket nach BKK und eine Unterkunft in Hua Hin. Das Bus Ticket konnten wir erst wieder am Folgetag kaufen, die Ticketschalter an der Busstation hatten bereits geschlossen, aber ein Zimmer in Hua Hin, mit Strand, für 3 und ohne viel Trubel, könnten wir über das Internet finden. Über die üblichen Seiten fanden wir nichts ansprechendes, also suchten wir über AirBnB, einer Plattform für die Vermittlung von ganzen Wohnungen und Häusern zu definierten Preisen. Schnell stolperten wir über etwas und schlugen zu.

Am Abend gingen wir endlich wieder auf einen Nachtmarkt, diesmal aber eher zur Freude von Mischa und Timo, denn hier war ein deutlich anderer Nachtmarkt zu erkennen, hier gab es weniger Gegenstände zu kaufen, als viel mehr leckeres Essen zu genießen. Irgendwie auch ein gutes Gefühl für die Jungs.

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Tag 3 – Relaxing und Abreise

Nach dem Frühstück fuhren Timo und Steffi mit dem „Bus“ zur Busstation und kauften dort Tickets für die abendliche Fahrt nach Bangkok. Der Plan sah vor, dass wir um 22:40 Uhr in den Bus steigen, um ca. 5 Uhr in BKK ankommen und von dort aus den weiteren Weg nach Hua Hin suchen würden. Klang vernünftig.
Mit den Bus Tickets in der Hand checkten wir aus und klärten ab ob wir noch am Pool verweilen konnten. Zum Glück konnten wir dies. So sah also auch dieser Tag eher nach Erholung aus, wir gammelten am Pool, entspannten uns in der Sonne, bis es am Nachmittag immer weiter zu zog. Unversehens frischte es auf und nur wenige Minuten später konnten wir von unserem bequemen Terassenplatz aus einen unvergleichlichen Platzregen miterleben.Dieser Regen war so stark, dass die angebrachte Regenrinne sich immer weiter senkte und das Wasser (ohne Verstopfung der Rinne) nicht mehr auffangen konnte.
Zum Glück legte sich das wieder, bis wir am Abend los mussten und so fuhren wir mit einer interessanten Abwandlung eines Tuk-Tuks zum Bus-Bahnhof hinaus. Warum interessant? Wir kannten bisher Tuk-Tuks die ihre Sitzfläche hinter dem Fahrer hatten, aber hier war eher das Rikscha-Prinzip angewandt worden, hier war die Sitzfläche vorne, dort wo normalerweise immer das Vorderrad des Motorrads zu finden war, ein komisches Bild und vor allem auch deutlich windanfälliger.
Nach diesem Spaß warteten wir auf den Bus, aber hierzu gibt es erst im nächsten Abschnitt etwas mehr zu lesen. 😉